Ach, das könnte schön sein …

Jakob Delfs

Pastor der Ev.-Luth.Kirchengemeinde Meiendorf-Oldenfelde

Pastorat: Hermann-Balk-Str.111 a

22147 Hamburg

Tel. (040) 64 789 789

Es ist Sommer, es sind Ferien, es könnte alles so schön sein, wenn, ja wenn … und ich versuche mal das Wort mit dem C zu vermeiden. Seit Wochen schwirrt es durch die Nachrichten und vor allem, es bestimmt unseren Alltag. Die Masken, der Abstand, das Händewachsen … nichts ist, wie es war; und es wird wohl noch eine ganze Zeit so bleiben, auch wenn es immer mehr Lockerungen gibt. Es zerrt an den Nerven, aber es lässt sich nicht ändern. Wie schön, wenn alles wieder wie vorher wäre. Aber das wird es wohl nicht.

Vielen geht in diesen Wochen auf, wie zerbrechlich das eigene Leben ist. Die große Selbstverständlichkeit ist erschüttert. Ein kleiner Virus und nichts ist mehr wie es war. Viele, die ihre Urlaubspläne begraben mussten, viele die ihre Urlaubsziele ändern mussten. Vielen geht auf, dass im Leben nichts selbstverständlich ist.

In so einer bedrohlichen Zeit, die verunsichert und Angst macht, ist es gut, sich an etwas festhalten zu können, sich an jemand  wenden zu können, der Halt gibt und Ruhe. Der Glauben sagt, dass bei Gott Halt und Ruhe zu finden sind. Wer im Glauben beides findet, ist in diesen Tagen gut dran. Aber glauben ist nicht jedermanns, jederfrau Sache.

Einer, der im Gefängnis um sein Leben fürchten musste, war im Dezember 1944 Dietrich Bonhoeffer. Der wusste nicht wie es für ihn weiter gehen würde. Lockerungen waren nicht zu erwarten, eher der Tod. Dietrich Bonhoeffer konnte in dieser Situation so dichten: „Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern / des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, / so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern / aus deiner guten und geliebten Hand.“ Wer so glauben kann, der findet bei Gott in schwerer Zeit Halt und Ruhe. Ich wünsche Ihnen beides für die schöne Sommerferienzeit.

Herzliche Grüße Ihr Jakob Delfs