Mit Psalmen beten?

P. Hans-Joachim Winkens SAC
Pfarrer der  Katholischen Pfarrei Seliger Johannes Prassek,  Rahlstedt

E-Mail: hwinkens@web.de
Tel.: 040/6772337

In der Bibel finden wir im Buch der Psalmen 150 Gebete oder Lieder, die schon Jesus als Jude in der Synagoge betete. Ab dem 6. Jahrhundert vor Christus sind die Psalmen nach und nach entstanden. Viele werden mit König David in Verbindung gebracht und weisen hin auf den erwarteten Messias.

Wir Christen verwenden die Psalmen im Gottesdienst. Bei der katholischen Messe gehört z.B. der Antwortpsalm nach der Lesung immer dazu. In ökumenischen Begegnungen begeistert es mich immer wieder sehr, welche Bedeutung das Psalmengebet bei jedem evangelischen Gottesdienst innehat. Dazu gehören in der anglikanischen Kirche die festlichen Psalmengesänge in den Evensongs. Die Psalmen werden in den Klöstern von Ordensleuten gebetet, z. B. im Priorat der Benediktiner in Nütschau. Die Priester, Diakone und neuen geistlichen Gemeinschaften beten täglich aus dem Psalter. Auch Christen, die normal in der Welt leben, haben diese Gebete entdeckt.

Mit den Psalmen kann ich Freude, Leid und Schmerz, Bitte und Trauer, sowie Lob und Dankbarkeit ausdrücken. In Angst und persönlichem Leid helfen sie mir meine Klagen, Nöte und Sorgen vor Gott zur Sprache zu bringen. Im Bußpsalm kann man seine Schuld vor Gott aussprechen und auf Trost und Vergebung hoffen. Sogar fluchen darf man mit Worten der Psalmen.

Ich möchte Ihnen wünschen, dass auch Sie über die Brücke der Psalmen Wege finden zum Gespräch mit Gott. Diese Gebete sind zwar alt, aber sehr geeignet, die eigene Sprachlosigkeit im Dialog mit Gott in Worte zu fassen meint Ihr Pfarrer P. Hans-Joachim Winkens SAC