Gott am Meer begegnen

Der Sommer ist vorbei – plötzlich ist es Herbst geworden. Vielleicht haben Sie in den letzten Wochen einen Tagesausflug an die Ostsee gemacht oder waren sogar am Meer im Urlaub? Es tut gut, jetzt zumindest in Gedanken einmal dorthin zu reisen. Spüren Sie den Sand, hören Sie das Geräusch der Wellen? Lassen Sie doch vor Ihrem inneren Auge mal den Blick über das Wasser schweifen. Vielleicht tut die Aussicht über das Meer deshalb so gut, weil wir für unsere Gedanken und Gefühle einen weiten Horizont bekommen.

In der Bibel kommt das Meer als Beispiel für Gottes Größe, Kraft und Nähe vor. In Psalm 139 überlegt der Psalmbeter, ob es einen Ort auf der Welt geben kann, wo sich ein Mensch vor Gott verstecken könnte:

„Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort Gottes Hand mich führen.“

Was für ein Versprechen: Selbst im letzten Winkel der Erde ist Gott an unserer Seite. Am Strand können wir das spüren: Immerzu verändern sich Wasser, Sand und Licht. Mal trennt der Horizont das helle Blau des Himmels von der Farbe des Wassers. Manchmal ist beides grau und wir können nicht erkennen, wo die Erde aufhört und der Himmel anfängt. Wenn sich Himmel und Erde berühren, ist das für mich wie ein Bild dafür, dass uns Gott nahe ist.

Wenn uns etwas aufregt, Angst macht oder unglücklich, können wir versuchen, das Leben mit einem buchstäblich weiten Horizont zu betrachten. Unsere Aufgeregtheiten und Sorgen wirken gleich ganz anders, wenn wir sie vor dem größeren Horizont des Lebens betrachten. Auch daran erinnert uns das Meer.

Wenn es in Ihrem Leben mal wieder unruhig und stürmisch ist, schauen Sie doch in Gedanken auf den Horizont. Das geht auch hier in der Stadt. Himmel und Erde berühren sich. Und spüren Sie: Gott ist da und seine Hand begleitet Sie durchs Leben.

Ihr Wolfgang Gutzeit

Prädikant Wolfgang Gutzeit
Mobbing- und Konfliktberatung Kirchengemeinde Farmsen-Berne
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Tel.: (040) 690 45 32