Ein erster Schritt

Viele Menschen haben einen besonderen Blick für etwas. Ihnen fällt eine Sache ins Auge und sie können nicht anders und reagieren dann auf eine ihnen bestimmte Weise.

Neulich konnte ich so etwas beobachten. Eine junge Frau mit frierenden Beinen stand vor einer großen Hamburger Einrichtung und es machte den Anschein, dass sie gleich umkippen könnte. Von der gegenüberliegenden Straße fiel mein Blick auf die Person und ich sah, dass viele Menschen an ihr vorbei gingen. Einige stutzten bei ihrem Anblick, setzten aber ihren Weg fort. Eine Frau ging erst vorbei, drehte dann um und sprach die Frierende an.

Ich fand es sehr mutig von der Frau jemand wildfremden, einfach anzusprechen. Die Szene hielt mich fest.

Nach kurzer Zeit gesellte sich ein Feuerwehrmann,   dazu. Gemeinsam verwickelten sie die Wartende in ein Gespräch. Anhand der Körpersprache konnte ich erkennen, dass sie ruhig miteinander sprachen und der Frau geduldig zuhörten. 

Der Feuerwehrmann griff dann zu seinem Telefon und kurze Zeit später traf ein Streifenwagen ein. Eine Polizistin und ein Polizist übernahmen das Gespräch und der Feuerwehrmann und die Frau gingen wieder ihrer Wege.

Es ist nicht immer einfach wildfremde Menschen anzusprechen. Nicht alle fühlen sich oder sind hilfsbedürftig, auch wenn andere das von außen so einschätzen.  

Als ich weiterging, war ich sehr froh, dass die Frau mutig war den ersten Schritt auf die junge Frau zuzugehen. Vielleicht wurde dadurch der Feuerwehrmann aufmerksam. Am Ende konnte die Polizei gerufen werden und der jungen Frau helfen.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass die Mitarbeiter der Feuerwehr, der Polizei und die weiteren Rettungskräfte, sich täglich dafür einsetzen, dass Menschen in Notsituationen geholfen wird und dass es immer wieder mutige Bürger und Bürgerinnen gibt, die einen ersten Schritt wagen, damit geholfen werden kann, wenn Hilfe benötigt wird! Vielen Dank!
Ihre Bernadette Kuckhoff

Dipl.-Theologin, Bakk. Phil.,
Pastoralreferentin in der Katholischen Pfarrei Seliger Johannes Prassek
b.kuckhoff@johannes-prassek.de