Du stellst meine Füße in weiten Raum

Angesichts der derzeitigen Diskussionen hört sich der Satz fast ironisch an: „Du stellst meine Füße in weiten Raum.“ Ein Vers aus Psalm 31. Dieser Vers wird die Pfarreimitglieder der katholischen Pfarrei Seliger Johannes Prassek in dem nun beginnenden Kirchenjahr begleiten.

Auch wenn im Moment der äußere Raum wieder enger gezogen wird. Niemand weiß, wie man dem Virus, das uns schon so lange bestimmt, Herr werden kann. Und trotzdem gibt es Wege zu gehen und Räume zu erkunden. Sei es in der realen oder auch der virtuellen Welt.

Wir können jetzt noch nicht abschätzen, wie die Situation zu Weihnachten sein wird. Wir wissen nicht, ob wir fröhlich mit Familie und Freunden zusammen sein können, wie wir es uns so sehr wünschen. Oder ob wir doch zu unserem eigenen und dem Schutz aller alleine zu Hause sein werden.

Aber egal, wie wir am Ende feiern, jetzt beginnt die innere Vorbereitung auf das Fest der Geburt Christi. Auf diesem Weg der Vorbereitung können wir unsere Füße in weiten Raum stellen und versuchen zu verstehen, was dieser Vers für einen jeden von uns bedeuten kann: Du, also nicht ich, jemand anderes, stellst, bewegst, veränderst die Position, meine, nicht deine eigenen, sondern dieses Mal bin ich es die angesprochen wird, Füße, die untersten Körperteile, nur wenige Menschen mögen ihre Füße und doch sind sie so wichtig im Leben, in, hinein in etwas, weiten, unendlich großen, Raum, definiertes Gebilde.

Vielleicht haben sie in den nächsten Woche einmal Zeit und Gelegenheit sich die einzelnen Worte auf der Zunge zergehen zu lassen oder im Herzen zu bewegen. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit und trotz der äußeren Enge die Erfahrung der inneren Weite,

Ihre Bernadette Kuckhoff   

Dipl.-Theologin, Bakk. Phil.,
Pastoralreferentin in der Katholischen Pfarrei Seliger Johannes Prassek

b.kuckhoff@johannes-prassek.de