Ostern

Wussten Sie schon: Ostern geht nach dem Mond. Während wir Weihnachten an einem feststehenden Datum feiern, schwankt das Osterfest. Voriges Jahr lag es auf dem 4. April, dieses Jahr 17. April und nächstes Jahr auf dem 9. April. Das liegt tatsächlich am Mond, genauer gesagt an den jüdischen Wurzeln unseres christlichen Glaubens.

Dem damaligen jüdischen Kalender zufolge wurde das jüdische Passahfest vom 15. bis 22. Tag im Frühlingsmonat Nisan gefeiert. Am sog. Rüsttag, an dem das Fest vorbereitet wurde, soll Jesus gekreuzigt worden sein, also am 14. Nisan. Doch wo liegt dieser Tag in unserem Kalender? Bei den Datenübertragungen gab es Unstimmigkeiten. Man hatte zwar festgestellt, dass der 14. Nisan mit dem Tag des ersten Vollmondes nach Frühlingsanfang zusammenfällt. Aber wann ist Frühlingsanfang? Astronomisch schwankt der Zeitpunkt, an dem im Frühjahr aufgrund der Stellung der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne Tag und Nacht genau gleich lang sind, beträchtlich. Da war es hilfreich, dass Kaiser Konstantin auf dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 den Frühlingsanfang auf den 21. März festlegte. Damit konnte das Datum des Osterfestes in Anlehnung an das historische Datum des Passahfestes bestimmt werden. Es liegt bis heute auf dem Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Und weil dieser Termin immer noch schwankt, schwankt auch der Termin unseres Osterfestes.

Wir können dies positiv deuten: Das göttliche Ereignis der Auferstehung Jesu von den Toten lässt sich nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt in unseren irdischen Kalendern festschreiben. Es ist ein Ereignis, das unsere Zeitrechnungen übersteigt. Ostern bedeutet, dass Jesus das Irdische überwunden, alle Begrenzungen des menschlichen Lebens durchbrochen hat. Mit der Auferstehung leuchtet das Licht der Ewigkeit in unsere vergängliche Welt. Neues Leben ist uns zugesagt. Deshalb ist es gut, dass Ostern seinen Platz im Frühling hat, auch wenn es im Kalender kein festes Datum gibt.

Ich wünsche uns allen ein gesegnetes Osterfest, Ihr Matthias Marks